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Anders sein

Roman

Wir sind dankbar,  für all das Schöne, die Erfahrungen, Erkenntnisse und Prüfungen, die uns das Leben geschenkt hat, indem es uns einen nahe stehenden Menschen, der anders war als die Norm, an unsere Seite gegeben hat.

Es war nicht immer einfach, sein Anderssein anzunehmen. Die Blicke der „Normalen“ auszuhalten, wenn wir mit ihm unterwegs waren. Auszuhalten, dass er von einem Teil seiner Familie ein Platz am Rande der Gesellschaft zugewiesen bekam,  dass er bei diesem Teil seiner Familie  Wut, Scham und Nichthabenwollen auslöste und deshalb ausgegrenzt wurde.

Roman war seit Geburt geistig beeinträchtigt  aber nicht unwissend und gefühlslos. „Weist du“ sagte er einmal „ich weiss, dass ich anders bin, aber ich kann doch nichts dafür, wieso wenden sich denn Menschen von mir ab?“ Fragen die nachdenklich machen.

Wir haben gelernt, Menschen als Körper zu sehen, sie anhand ihres Aussehens, ihren Worten, ihren Gesten in Schubladen zu stecken. Gut, schlecht, falsch, richtig, erfolgreich, erfolglos usw. Welche davon wollen wir in unserem Umfeld haben?

Der Mensch ist viel mehr als nur Körper. Er ist ein lebendiger Bewusstseinsstrom und ein sich stets veränderndes System. Er wird bewegt von Fragen, Herausforderungen und Bedürfnissen und egal wie sich ein Mensch verhält, das was er gerade tut, ist seine zurzeit beste Antwort auf diese drei Punkte.

Roman hat diese Welt verlassen. Was uns von ihm bleibt sind Erinnerungen und das Bewusstsein, dass auch Anderssein immer sein darf.  

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